Ringvorlesung des Zentrums für
Klassikstudien im Wintersemster 2024/25
Vortrag
Die wissenschaftliche Diskussion über Vorstellungen vom Fremden und von Fremdheit, die aus einer eurozentrischen Perspektive tendenziell zu einer Mythisierung, Mystifizierung oder Abqualifizierung von Menschen und Kulturen führen, ist seit den 1970er Jahren nicht mehr abgerissen. Forschungen, die um das "kulturell Andere" kreisen, trugen dazu bei, epochenübergreifend auf zwiespältige Verhaltensmuster in der Konfrontation mit Fremden und dem Fremdem hinzuweisen. So wird der "unzivilisierte Wilde" schon seit Tacitus einerseits wegen einer gleichsam naturwüchsigen moralischen Unbedarftheit oder Unschuld geschätzt, aber eben deswegen zu einem Objekt für erzieherische Maßnahmen. Hingegen schwanken gegenüber alteingewurzelten Hochkulturen die Gefühle seit den Tagen Herodots häufig zwischen Faszination und Unbehagen, ja Angst: Soll man die weit zurückreichenden Traditionen etwa von Religion und Weisheit bewundern oder deren starren und abergläubischen Charakter verurteilen? Soll man den großen Leistungen fremder Herrscher nacheifern oder deren Brutalität, Despotismus und Prunksucht fürchten? Jedenfalls wird das Andere, Fremde fast immer nach eigenen Erfahrungen, Maßstäben und Normen beurteilt und behandelt. In der Ringvorlesung wollen wir uns dieser Problematik in einer Reihe disziplinär, methodisch und vom konkreten Gegenstand her vielfältiger Einzelvorträge stellen.
Referent:
verschiedene Referet/innen
Veranstaltungsnr. |
7-78848 |
Datum |
Mi 23.10.2024, 18:15 Uhr - Mi 29.01.2025 |
Ort |
Hörsaal H22, Universität Regensburg |
Hinweis: |
Aktuelles und weitere Informationen
finden Sie auf der Webseite des Klassikzentrums:
www.uni-regensburg.de/forschung/klassikstudien/ |
Veranstalter |
Universität Regensburg - Zentrum für Klassikstudien mit KEB
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